SOLWODI-Mitarbeiterin Soni Unterreithmeier geht in den Ruhestand

Nach über drei Jahrzehnten unermüdlichem Einsatz wurde Soni Unterreithmeier mit einem Festabend im Rokokosaal der Regierung von Schwaben verabschiedet. Nicht nur für ihre kompetente und einfühlsame psychosoziale Begleitung ist sie bekannt, überregional wurde sie auch für ihr Expertinnenwissen und Engagement im Kampf gegen Prostitution geschätzt. Sie begann als ehrenamtliche Mitarbeiterin bei SOLWODI, gründete während ihrer Arbeit dort den SOLWODI-Arbeitskreis Augsburg und baute die dortige Fachberatungsstelle auf, deren Leiterin sie wurde. Fast hundert Frauen, die die Polizei Augsburg aus Menschenrechtshandel und Zwangsprostitution befreite, hat sie mit ihrem Team in Obhut genommen. Auch im Rahmen des Aktionsbündnisses gegen Frauenhandel engagierte sie sich auf vielfältige Weise. „Wir werden ihren Rat, ihre Fachkunde und ihr Engagement sehr vermissen. Seit Gründung unseres Aktionsbündnisses im Jahr 2000 war Soni Unterreihtmeier mit dabei. Seitens des Aktionsbündnisses, aber natürlich auch von Renovabis, wünschen wir ihr alles Gute und Gottes Segen, und wissen, dass Frau Unterreihtmeier unserem gemeinsamen Anliegen auch im Ruhestand verbunden bleiben wird“, so Renovabis-Geschäftsführer Burkhard Haneke.

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„Menschen kaufen“ als gesellschaftliche Realität

„Was bedeutet es für eine Gesellschaft, wenn sie die Käuflichkeit von Menschen weitgehend als normal akzeptiert?“ – Diese Fragestellung stand im Mittelpunkt der 15. Fachtagung des Aktionsbündnisses gegen Frauenhandel, zu der rund 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach München gekommen waren. Die Fachtagung wurde gemeinsam vom Aktionsbündnis gegen Frauenhandel, der Hanns-Seidel-Stiftung und dem Osteuropa-Hilfswerk Renovabis veranstaltet.

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„Menschen kaufen“ als gesellschaftliche Realität!? – Fachtagung zum Thema Prostitution und Menschenhandel

Hunderttausende Mädchen und junge Frauen werden jährlich Opfer einer gigantischen Sexindustrie: skrupellose Menschenhändler ködern sie mit falschen Jobversprechen. Das wirtschaftliche Elend und die familiäre Not vieler Frauen aus afrikanischen, asiatischen und osteuropäischen Ländern sind dabei oft ein gefährlicher Nährboden für die Verheißungen der Menschenhändler. Schuld daran sind nicht nur die mangelnden Perspektiven in ihren Heimatländern. Denn Prostitution wird in Deutschland verharmlost, als gesellschaftliche Normalität propagiert und in breiten Schichten akzeptiert. Sie hat ihre Wurzeln in einer spezifischen Nachfrage und der Bereitschaft, Menschen zur Ware zu degradieren. Das "Kaufen und Verkaufen von Menschen" hat daher auch mit dem gesamtgesellschaftlichen Klima sowie einem Mangel an moralischem Bewusstsein zu tun. Die Fachtagung „‘Menschen kaufen‘ als gesellschaftliche Realität!?“ nimmt diese Situation in den Blick und fragt nach ihren Konsequenzen. Es muss darüber diskutiert werden, was mit einer Gesellschaft, ihren Normen und Werten passiert, wenn Prostitution und damit die Käuflichkeit von Menschen weitgehend als „normal“ angesehen werden.

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The Chapter of Ionela

„The Chapter of Ionela“ ist ein spannender Kurzfilm, der von der dramatischen Befreiungsaktion eines jungen Mädchens erzählt. Der Film orientiert sich an einem Kapitel aus dem Buch „Zu verkaufen: Mariana, 15 Jahre“ der rumänischen Frauenrechtlerin Iana Matei, die über 520 Mädchen und Frauen aus der Zwangsprostitution befreit hat. Der Film erinnert eindrücklich daran, dass die Zwangsprostitution ein Phänomen ist, das hier in Deutschland Tag für Tag bittere Realität ist. Die Produktion wurde von Renovabis und vom Aktionsbündnis gegen Frauenhandel unterstützt. Weitere Infos und Eindrücke zum Film gibt es unter: https://www.saskiahahn.de/ionela.

Das „dunkle Gesicht der Globalisierung“

Vom Thema Menschenhandel war in den Koalitionsverhandlungen der Bundespolitik bislang nichts zu hören, beklagt der Kölner Weihbischof Ansgar Puff. Dabei habe ihm seine Teilnahme an der Santa Marta Konferenz gegen Menschenhandel, die am Freitag in Rom zu Ende ging, wieder das „dunkle Gesicht der Globalisierung“ vor Augen geführt. Vor allem die Situation von Zwangsprostituierten bereitet ihm Sorge. Mehr dazu unter weltkirche-katholisch.de

„Aktionsbündnis gegen Frauenhandel“

Im „Aktionsbündnis gegen Frauenhandel“ haben sich Vertreterinnen und Vertreter von rund 20 Organisationen und Verbänden aus dem bayerischen Raum, vorwiegend aus dem kirchlichen Bereich, informell zusammengeschlossen, um gemeinsam – jeweils in Rückbindung an die Arbeit des eigenen Verbandes – weiter an diesem konkreten Thema zu arbeiten. Von 2000 bis 2015 hat das Aktionsbündnis bereits über zehn Fachtagungen organisiert.

Fachtagungen 2000–2018

Dokumente zum Herunterladen

Hier können Sie u.a. den Flyer des Aktionsbündnisses sowie die Dokumentation „10 Jahre Aktionsbündnis gegen Frauenhandel“ als PDF herunterladen.
Außerdem bieten wir ausgewählte Beiträge der vergangenen Fachtagungen zum Download an. Die Beiträge können Sie auch im Volltext lesen.